Fesselgelenksgalle Pferd: Therapie mit Blutegel und Laser

Fesselgelenksgalle Pferd: Therapie mit Blutegel und Laser

Patient

Das Pferd wird vorgestellt in einem allgemein sehr guten Zustand. Lt. Besitzer immer mal wieder taktunrein, diffus lahm oder bedarf längerer Einlaufzeiten. Die Fesselgelenksgalle in diesem Ausmass besteht bereits deutlich länger als ein Jahr.

Fesselgelenksgalle Pferd: Therapie mit Blutegel und Laser

Beratung

Zum Ersttermin wurde ich beauftragt, Akupunktur durchzuführen. Nach Anamnese und Palpation (Die Galle hatte Tennisballgrösse und war steinhart, quasi nicht manipulierbar) empfahl ich, das Pferd zusätzlich mit Flächenlasertherapie zu bestrahlen. Diese Behandlungsweise guten Gewissens NACHHALTIG durchzuführen, bedeutete jedoch auch, dem Besitzer nahezulegen, eine bildgebende Diagnostik durchführen zu lassen. Laser schadet natürlich nicht. Aber ich wollte natürlich einen sicht-und spürbaren Behandlungserfolg erreichen.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Durch den permanenten Druck des prall gefüllten Gewebes kann es u.a. zu Sehnenreizungen und auch Sehnenschäden kommen. Wir wollten sicherstellen, dass dem noch nicht bzw. aktuell nicht so ist. Hierfür nahm der Besitzer Zeit und Geld in die Hand und stellte das Pferd in einer renommierten Pferdeklinik in Isernhagen vor. Eine chronisch verdickte Sehnenscheide wurde diagnostiziert,die Fesselgelenksgalle Pferd: Therapie mit Blutegel und Laser empfohlen

Das Pferd wurde vorerst zweimal geegelt. Sehr wahrscheinlich  hätten zwei weitere Sitzungen den Erfolg verstärkt, doch war dieser bereits jetzt erfolgreich: Die Fesselgelenksgalle wurde absolut weich und ging um die Hälfte zurück. Das ganze Bein entwickelt wieder eine Struktur, das Pferd läuft wieder zuverlässig in  Dressur und auch Springen. Zwischendurch gab es eine unterstützende, kurze Lasertherapie.

Ausblick Fesselgelenksgalle Pferd: Therapie mit Blutegel und Laser

Aufgrund des positiven Verlaufs wird erst einmal pausiert. Sobald sich aber eine Verschlechterung oder ein „komisches Gefühl“ beim Reiten einstellen, werde ich wieder informiert. Dann ist es wichtig, zeitnah mit Akupunktur, Lasertherapie und/oder Blutegeln gegenzusteuern. Bevor ein grösserer Schaden entsteht!

Eines ist mir noch wichtig: Eine bereits bestehende Galle kommt generell immer wieder. Natürlich kann man sie zeitweise fast wegbandagieren- doch ist das sinnvoll? Aufgrund der Gewebsschädigung wird die Flüssigkeit immer wieder nachlaufen. Daher sollte vermehrt auf gewebsstützende Massnahmen von innen geachtet werden, wie z.B. den geregelten Lymphfluss und ausreichend, angemessene Bewegung.

Vieles kann der Körper von innen heraus mit den passenden Mikronährstoffen selbst beeinflussen.

 

 

 

 

 

COB beim Pferd (Chronisch obstruktive Bronchitis)

COB beim Pferd

Winterzeit: Vermehrt kommt es jetzt zu der gefürchteten Diagnose COB „chronisch obstruktive Bronchitis“ beim Pferd. COB ist ein Fachterminus für mehrere Erkrankungen der Atemwege, die über einen mehrwöchigen Zeitraum beim Pferd anhalten. Das Tier hustet, das Atmen ist erschwert (vor allem der Vorgang des Ausatmens), die Leistungsfähigkeit geht peu a peu zurück.

Ursache

Auslöser für COB beim Pferd ist meist eine Fragilität des Organismus gegenüber diversen Stäuben, Schimmel und Gasen, eine allergische Disposition ist anzunehmen, jedoch nicht zwingend vorhanden. Daher kommt es besonders zur Zeit des Aufstallens im Herbst/Winter zu exponentiellem Anstieg der diagnostizierten Erkrankungen.

Eine bereits bestehende (Virus)Erkrankung kann den chronischen Verlauf begünstigen, da die bereits in Mitleidenschaft gezogenen Schleimhäute beginnen, anzuschwellen. Mehr Schleim wird produziert. In diesem Schleim finden sich auch immer Partikel von z.B. Ammoniak, Schimmelpilzsporen und Staub. Ein gesundes Pferd ist in der Lage, dies über die Lungenhärchen abzutransportieren, z.B. mit Schnauben und Husten. Doch ist die Menge zähen Schleims zu groß, sind die Atemwege bereits durch die Entzündung der Schleimhaut angeschwollen und entsprechend verengt (=bronchospasmatisch). Dann sieht man dem Pferd bereits beim (Aus-)Atmen die Qualen an: Die sogen. Bauchatmung wird sichtbar.

Bitte vermutet nicht einfach nur eine COB beim Pferd. Die Diagnostik sollte unbedingt von einem Tierarzt durchgeführt werden!! Sobald ein Pferd hustet, ist dies nie erst der Beginn einer Erkrankung, sondern ein bereits aus fortgeschrittener Schwächung resultierendes Symptom!!

Verlauf COB beim Pferd

Was ist da nur los? Die Bronchien verkrampfen, die Lungenbeweglichkeit verebbt. Das Ausatmen fällt schwer, so dass immer mehr (verbrauchte) Luft in den Lungenbläschen verbleibt, O2-reiche Luft kann weniger eingeatmet werden. Dem Tier geht regelrecht der Saft aus, die Organismus-/Zellversorgung mit neuer Energie durch Sauerstoff bleibt auf der Strecke.

Nun versucht die Rumpfmuskulatur zu helfen, indem sie versucht, die verbrauchte Luft aus den Lungen zu drücken. Das Pferd leidet nicht nur unter der eingeschränkten Funktionalität seines Atemsystems, nein, auch die Muskeln im Hals-, Schulter- und Bauchbereich sowie das Zwerchfell müssen aus dem Verspannungszustand gelöst und in Ihre eigentliche Zweckmäßigkeit zurückgeführt werden.

Merke: Durch diese „muskuläre Hilfsarbeit“ des erkrankten Pferdes kündigen sich Atmungsprobleme oftmals bereits durch diffuse Lahmheiten / Taktunreinheiten der Vorhand an- lange, bevor eine pathologische Atmung für den Laien erkennbar wird.

Was kann man tun?

Natürlich müssen die Haltungs- und Fütterungsbedingungen hinterfragt und in der Folge daraus optimiert werden.

Bewegung ist sehr wichtig, um das Sekret zum Abfließen zu bringen. Lässt es der Zustand des Pferdes zu, unbedingt verfassungskonform bewegen; Ein Galopp dabei ist dem Ganzen durchaus dienlich.

Konservative Behandlung durch den Tierarzt mit u.a. Sympathomimetika und Schleimlöser

Phytotherapie-Homöopathie-Inhalationsmaßnahmen

Tolle Ergebnisse erzielt hier auch die traditionell chinesische Akupunktur in Kombination mit Lasertherapie! Leider fällt das den meisten Besitzern erst sehr spät ein.

 

 

Faszientherapie nach Welter-Böller

Faszientherapie Pferd nach Welter-Böller: Was sind Faszien überhaupt? Wofür sind sie gut? Warum können sie „verkleben“ oder fest werden? Was versteht man unter einem myofaszialen Release?

Im Mai 2018 war ich eine der glücklichen Teilnehmerinnen an dem Praxisworkshop über mehrere Tage in Schneverdingen zum Thema Faszien. Barbara Welter-Böller hat nicht nur die Theorie wunderbar vermitteln können! Der hohe Praxisanteil und das ständige Üben und Praktizieren an den verschiedenen Pferden haben diese Tage zu einem grossen Erfolg werden lassen.

 

 

 

 

Wer nicht fragt, bleibt dumm…

Selbstverständlich sind für mich steter Austausch und Fortbildungen in Fachkreisen.